Dienstleistungen
Nachdem sie einige Jahre in Werbe- und Digitalagenturen gearbeitet haben, gründeten Vanessa und Nils in 2012 ihre eigene Innovationsberatung, um Unternehmen beim Thema Kundenzentrierung zu unterstützen. Bei Me & Company geht es um Menschen, deren Alltagsprobleme und Bedürfnisse.
Das Unternehmen hat heute 15 Teammitglieder und funktioniert als agile Organisation komplett ohne Manager*innen. Transparentes Gehaltssystem, Rollen statt Jobtitel und die Unterteilung des Teams in Mikro-Unternehmen sind nur einige Beispiele, die Me & Company zu einem interessanten Unternehmen und die Gründer zu spannenden Gesprächspartnern machen.
Stell dich und dein Team kurz unseren Lesern vor!
Vanessa Bern: Bei Me & Company bin ich in der Rolle der Company Designerin verantwortlich für die Weiterentwicklung unseres Organisationssystems, der MeCracy, sowie für unser Produktportfolio – insbesondere das der Akademie und der Agile Coach Ausbildung.
Da das Team bei uns selbstorganisiert arbeitet, bleibt mir noch Zeit für weitere, operative Rollen. Und so unterstütze ich u.a. Modehersteller, Banken und Handelsunternehmen als Agile Coach und Agile Organisation Designerin ihre Zusammenarbeit weiterzuentwickeln. Hierzu arbeite ich häufig mit Kultur- und Transformationsteams zusammen, berate Geschäftsführer*innen und begleite Teams aktiv dabei, neue Methoden oder Arbeitsweisen in den Alltag zu übernehmen.
Nils Tißen: Ich bin ebenfalls in drei Rollen aktiv: Company Designer, Consultant und Business Strategist.
Wie Vanessa entwickle ich als Company Designer die MeCracy weiter, damit unsere Kolleg*innen wissen, wie sich z.B. Teams formen oder Entscheidungen getroffen werden. Zudem verantworte ich unseren Strategieprozess und gemeinsam mit Vanessa das Produktportfolio. Dabei liegt mein Fokus aber eher auf den Beratungsprodukten. Dazu verantworte ich unsere Marke, sorge dafür, dass wir sichtbar sind und mit unseren Themen wahrgenommen werden. Wir machen viel Content Marketing, schreiben Artikel, wie unseren Agile Transformation Guide und versuchen, eher unterstützend aufzutreten, als mit klassischer Marketinglautstärke aufzufallen.
Als Consultant bin ich erster Kontaktpunkt für Neuanfragen. Ich übernehme Erstgespräche und die Auftragsklärung, rechtliche und kaufmännische Themen für die Zusammenarbeit mit unseren Klient*innen.
In der Rolle des Business Strategen bin ich dann meist Impulsgeber in Workshops, wenn es um neue Geschäftsmodelle oder den Purpose eines Unternehmens geht.
Was genau macht euer Startup und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?
Vanessa Bern: Bei Me & Company dreht sich alles um Kundenzentrierung. Wir möchten, dass Unternehmen wirtschaftlich erfolgreicher sind, weil sie sich in erster Priorität auf die Probleme und Bedürfnisse ihrer Kund*innen konzentrieren. Hierbei unterstützen wir mit vier Themen: neue Formen der Zusammenarbeit, Produktinnovationen, Strategieentwicklung und Digitalisierung der Zusammenarbeit.
Nils Tißen: Im Grunde ergänzen sich die Themen: meist beginnen wir die Zusammenarbeit in ein oder zwei Teams neu zu denken. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird klar, dass den Teams Orientierung fehlt und die vorhandene Strategie nicht ausreichende Hinweise liefert, welche Prioritäten es gibt. Die Gruppen sind überlastet und im Multitasking gefangen. Dann entwickeln wir die Strategie weiter und schaffen einen operationalisierbaren Rahmen.
Es geht darum, die allgemeine Überlastung zu reduzieren und gleichzeitig bessere Ergebnisse zu liefern. Besser heißt hier wertvoller für die Kund*innen des Teams. Häufig lässt sich Arbeitslast über automatisierte Prozesse und neue digitale Tools reduzieren. Die Kommunikation wird schneller und transparenter. Viele wiederkehrende Handgriffe fallen weg.
Den Freiraum kann man dann nutzen, um sich stärker um die eigenen Produkte zu kümmern. Mehr mit Nutzer*innen der eigenen Lösungen sprechen, Bedürfnisse besser verstehen und zielgerichteter entwickeln.
Vanessa Bern: Zudem war uns immer wichtig, unser Wissen zu teilen. Aus dem Grund haben wir unsere Akademie gegründet, in der wir gemeinsam mit der IHK zertifiziere Agile Coaches und seit diesem Jahr auch Product Owner ausbilden.
Wie habt Ihr die Finanzierung des Startups gestemmt? Habt ihr alles selbst finanziert oder Fremdkapital aufgenommen?
Vanessa Bern: Nils und ich haben viele Jahre in Agenturen gearbeitet und haben ein gutes Netzwerk hier in der Region. Da er ohnehin viele Jahre freiberuflich als Digital und UX Designer aktiv war und oft Jobs aufgrund seiner Verfügbarkeit ablehnen musste, war es naheliegend, auf dieser Basis zu starten.
Nils Tißen: Am Start lag unser Fokus auf der Entwicklung neuer Produkte und Services. Da sind die notwendigen Kompetenzen sehr ähnlich zu dem, was Agenturen benötigen, die digitale Plattformen, Apps und größere Websites aufbauen. Mit den schlanken Strukturen konnten wir dann schrittweise wachsen.
Vanessa Bern: Irgendwann kam es dann zu Empfehlungen und immer mehr Unternehmen kamen von sich aus auf uns zu.
Nils Tißen: Es war ein organisches Wachstum. Abgesehen von dem Kapital zur Gründung der GmbH, haben wir Bootstrapping betrieben. Fairerweise ist das auch der Grund, warum wir keine großen Wachstumssprünge gemacht haben, sondern eher über Zeit gewachsen sind.
Vanessa Bern: In einigen Punkten mussten wir einfach auch einen Weg finden, potenziellen Kund*innen unser Angebot zu erklären. In den ersten Jahren wusste kein Mensch, was Service Design, Agile Coaching und Product Ownership bedeutet.
Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen?
Nils Tißen: Wir machen sehr gute Erfahrungen mit Content Marketing. Wir teilen unser Wissen in Artikeln, halten Vorträge und sind demnächst auch auf YouTube. Auch wenn Vanessa und ich früher in Werbeagenturen aktiv waren, halten wir es in unserem Fall für sinnvoller, eine fachliche Reputation bei Leuten aufzubauen, für die unsere Themen relevant sind, als einfache Botschaften in eine möglichst breite Masse zu tragen.
Vanessa Bern: Es entspricht nicht unserer Art, zu verkäuferisch unterwegs zu sein. Wenn Unternehmen sich mit Themen befassen, in denen wir Expertenwissen haben, sollen sie uns als Expert*innen wahrnehmen. Zusammenarbeit, Produktentwicklung, Strategie – alles komplexe Aufgaben, auf die viele Unternehmen zu oberflächlich und stark vereinfacht schauen. Wenn man mit diesen Dingen etwas tiefgreifender befasst, kann man enorme Potenziale heben.
Nils Tißen: Für mich persönlich ist der Idealzustand, wenn ein Unternehmen durch unsere Inhalte schon ein gutes Gefühl bekommt, wie es ist, mit uns zusammenzuarbeiten. Wir möchten die Barriere senken und bieten Formate für kleine Budgets. So kann man uns in Aktion sehen, ohne große Einkaufsprozesse anstoßen zu müssen.
Kein Mensch möchte doch ein Verkaufsgespräch oder ein Webinar, in dem irgendein unpersonalisiertes Video abgespielt wird. Es muss eine Möglichkeit zur Interaktion geben – Situationen schildern, Fragen stellen und z.B. Methoden erleben, statt nur erzählt bekommen. Dafür haben wir zum Beispiel unsere Agile Atoms, kompakte Trainings, die im kürzesten Fall nur eineinhalb Stunden dauern. Damit können wir viele Menschen unkompliziert in den Erlebnismodus bringen, unseren Bekanntheitsgrad und Renommee steigern.
Gründungsjahr:
2012
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