Kleingewerbe anmelden - Du hast eine Geschäftsidee und willst endlich selbstständig durchstarten? Dann ist das Kleingewerbe oft der ideale Einstieg. Die Anmeldung ist unkompliziert, erfordert kein Startkapital und eignet sich perfekt, wenn du nebenberuflich oder mit geringem Risiko dein eigenes Business aufbauen möchtest.
Dennoch gibt es einige Punkte, die du unbedingt kennen solltest, bevor du dein Kleingewerbe anmeldest.
In diesem Ratgeber erfährst du Schritt für Schritt, wie du dein Unternehmen richtig anmeldest, welche Behörden involviert sind, welche Kosten entstehen und welche typischen Fehler du vermeiden kannst.
Was bedeutet es, ein Kleingewerbe anzumelden?
Ein Kleingewerbe ist eine vereinfachte Form der Selbstständigkeit, die dir erlaubt, als Einzelunternehmer oder in einer GbR tätig zu sein, ohne im Handelsregister eingetragen zu werden.
Der große Vorteil: Du musst keine doppelte Buchführung führen, sparst dir jede Menge Papierkram und kannst deine Einnahmen über eine einfache Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) abrechnen.
Die wichtigsten Grenzen für dein Kleingewerbe sind:
. maximal 800.000 Euro Umsatz pro Jahr
. maximal 80.000 Euro Gewinn jährlich
Bleibst du unter diesen Werten, kannst du von den steuerlichen und bürokratischen Erleichterungen profitieren.
Kleingewerbe anmelden: Diese Voraussetzungen musst du erfüllen
Damit du ein Kleingewerbe anmelden kannst, musst du einige grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Du musst mindestens 18 Jahre alt sein, in Deutschland gemeldet sein und darfst keine gewerberechtlichen Verbote haben.
Falls du aus einem Nicht-EU-Land kommst, brauchst du außerdem eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis.
Je nach Branche können weitere Unterlagen notwendig sein, etwa ein polizeiliches Führungszeugnis oder ein Meisterbrief im Handwerk. Prüfe am besten vorab bei deinem zuständigen Gewerbeamt, welche Dokumente du einreichen musst.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So meldest du dein Kleingewerbe an
Gewerbeanmeldung beim Amt
Den Antrag bekommst du beim örtlichen Gewerbeamt oder kannst ihn häufig auch online stellen. Das Formular nennt sich GewA 1. Es fragt nach deiner Tätigkeit, deinem Namen, deiner Adresse und – falls vorhanden – nach deinem Firmennamen.
Steuerliche Erfassung
Nach der Anmeldung meldet sich das Finanzamt bei dir. Über das Portal ELSTER füllst du den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung aus. Hier entscheidest du, ob du die Kleinunternehmerregelung nutzen möchtest.
Mitgliedschaft bei IHK oder HWK
Alle Gewerbetreibenden werden automatisch Mitglied einer Kammer. Je nach Branche ist das die Industrie- und Handelskammer (IHK) oder die Handwerkskammer (HWK).
Berufsgenossenschaft
Innerhalb einer Woche nach der Anmeldung musst du dich bei deiner zuständigen Berufsgenossenschaft anmelden. Sie ist für die Unfallversicherung verantwortlich.
Geschäftskonto eröffnen
Auch wenn es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, solltest du ein separates Geschäftskonto eröffnen. So trennst du private und geschäftliche Finanzen sauber voneinander.
Steuern, Buchhaltung und Versicherungen im Kleingewerbe
Auch wenn ein Kleingewerbe einfacher zu führen ist, musst du dich mit Themen wie Steuern und Buchhaltung beschäftigen. Du zahlst Einkommenssteuer auf deinen Gewinn und – sofern du kein Kleinunternehmer bist – auch Umsatzsteuer.
Tipp: Leg etwa 40 Prozent deiner Einnahmen beiseite, um deine Steuerzahlungen abzudecken. Eine einfache Buchhaltungssoftware kann dir helfen, Belege und Rechnungen zu organisieren.
Darüber hinaus solltest du dich um passende Versicherungen kümmern. Besonders wichtig sind:
. Krankenversicherung (freiwillig gesetzlich oder privat)
. Berufsunfähigkeitsversicherung
. Betriebshaftpflichtversicherung
Kleingewerbe anmelden im Handwerk
Wenn du handwerklich tätig bist, musst du dich vor der Anmeldung in die sogenannte Handwerksrolle bei der Handwerkskammer eintragen. Erst danach kannst du dein Gewerbe offiziell anmelden.
Nicht jede handwerkliche Tätigkeit ist eintragungspflichtig, daher lohnt sich eine vorherige Rücksprache mit der HWK.
Kleingewerbe anmelden als Nebenerwerb
Viele Gründer starten ihr Kleingewerbe nebenberuflich – beispielsweise neben einer Festanstellung. Das ist völlig legal und sehr beliebt. Wichtig ist nur, dass du deinen Arbeitgeber informierst und keine Konkurrenz zu ihm darstellst.
Deine Sozialversicherung läuft in diesem Fall weiterhin über deinen Hauptjob. Trotzdem solltest du prüfen, ob zusätzliche Versicherungen nötig sind, etwa bei steigenden Einnahmen.
Kosten bei der Anmeldung eines Kleingewerbes
Die Gebühren variieren je nach Stadt und Gemeinde. In der Regel kostet die Gewerbeanmeldung zwischen 15 und 60 Euro. Dazu können Kosten für Unterlagen wie Führungszeugnisse oder Genehmigungen kommen.
Verglichen mit anderen Unternehmensformen ist die Anmeldung eines Kleingewerbes also sehr günstig.
Vor- und Nachteile eines Kleingewerbes
Vorteile
. einfache und kostengünstige Anmeldung
. kein Mindestkapital notwendig
. einfache Buchführung (EÜR)
. häufig Befreiung von der Gewerbesteuer
Nachteile
. volle Haftung mit Privatvermögen
. eingeschränkte Rechtsformen (Einzelunternehmen oder GbR)
. geringere Chancen bei Investoren
Tipp 1: Gastbeiträge auf anderen Portalen veröffentlichen
Wenn du dein Kleingewerbe anmeldest und online Kunden gewinnen möchtest, ist Content-Marketing ein wertvolles Werkzeug. Schreibe Gastbeiträge auf thematisch passenden Websites oder Portalen, um deine Expertise zu zeigen.
So stärkst du nicht nur dein Branding, sondern verbesserst auch dein Ranking bei Google. Achte darauf, dass dein Name und deine Website verlinkt werden, um mehr Besucher auf dein Angebot zu lenken.
Tipp 2: Nutze lokale Sichtbarkeit und Branchenverzeichnisse
Gerade wenn dein Kleingewerbe regional arbeitet, solltest du dich in Online-Branchenverzeichnisse wie Google Unternehmensprofil, Das Örtliche oder Gelbe Seiten eintragen. So finden dich Kunden aus deiner Umgebung schneller.
Ergänze dort immer deine Website, Telefonnummer und Öffnungszeiten – das schafft Vertrauen und verbessert dein lokales Ranking enorm.
Fazit: Kleingewerbe anmelden und durchstarten
Ein Kleingewerbe zu gründen ist der einfachste Weg in die Selbstständigkeit. Du brauchst kein Startkapital, hast wenig bürokratischen Aufwand und kannst direkt loslegen. Wenn du alle Schritte sorgfältig gehst und die richtigen Versicherungen abschließt, steht deinem Erfolg nichts im Weg.
Besonders mit gezieltem Online-Marketing und einem professionellen Auftritt wirst du schnell sichtbar und kannst deine Idee erfolgreich umsetzen.