Dienstleistungen
catkin, die Logistik 4.0-Plattform für vernetzte Lieferketten und andere Anwendungsfälle.
Mit catkin stellen wir eine unternehmensübergreifende und systemunabhängige Kommunikationsplattform für die Transportabwicklung zur Verfügung. Unser Kunden- und Dienstleisterportal vernetzt Unternehmen über Aufträge und unterstützt das Management von mobilen Ressourcen auf Personal- und Maschinenebene. Unsere Maxime hierbei ist es, die Effizienz in den Prozessen zu erhöhen und die Kosten zu senken.
Stell dich und dein Team kurz unseren Lesern vor!
Ich heiße Geert-Jan Gorter und komme ursprünglich aus den Niederlanden. Seit 2004 entwickele ich mit meiner Firma in Dortmund Software für die Transportlogistik von privaten Eisenbahnen. Mit der Konzeption und Entwicklung des catkin-Portals haben wir bereits Jahre vor der eigentlichen Gründung im Jahr 2013 begonnen. Aber erst die fortgeschrittene Entwicklung von Cloudspeichern, Smartphones, Apps, Schnittstellenstandards und vernetzten Web-Plattformen ermöglichte die technologische Basis für die Realisierung der neuen Geschäftsidee. Mit dem Internet of Things und der Blockchain-Technologie kommt jetzt der nächste Schub für Logistik 4.0.
Ich bin Christian Krüger und war vor dem Schritt in die Selbstständigkeit bei boxXpress, der Hamburger Hochbahn und der Deutschen Bahn tätig. Und überall habe ich festgestellt, dass der manuelle Anteil in den Logistikprozessen immer noch sehr hoch ist und in der Regel eine eindeutige und nachvollziehbare Beauftragung sowie eine automatische Statusüberwachung bei Dienstleistungsaufträgen fehlt.
Wie sind die Idee und das Konzept für das Startup entstanden?
Auch heute wird im Logistikbereich meist noch parallel per Telefon, Fax und Email beauftragt sowie Detailinformationen zum selben Auftrag ausgetauscht. Dies führt zu Doppeleingaben, vermeidbaren Fehlern und unnötiger Hektik in den disponierenden Unternehmenseinheiten. Egal ob Spedition, Bahnunternehmen oder Binnenschiff: Überall herrscht eine viel zu geringe Transparenz über den Status eines konkreten Auftrags. Das wollten wir ändern. Unser Firmenname „catkin“ kommt übrigens aus dem Englischen und bedeutet zu Deutsch „Weidenkätzchen“. Das Weidengewächs ziert auch unser Logo. Es hat sehr verzweigte Äste, genauso wie die Dienstleisterstrukturen in unserem ursprünglichen Anwendungsfall – im Kombinierten Verkehr.
Was genau macht euer Startup und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?
Unsere Plattform verbindet einfach, schnell und sicher Unternehmen in der Logistikkette über gemeinsame Dienstleistungsaufträge. Mobile Einheiten wie beispielsweise Personal und Fahrzeuge werden einfach über Smartphone- oder Tablet-App eingebunden. Sämtliche Daten liegen in der catkin-Cloud, sind in Echtzeit an jedem Ort verfügbar und können von allen Zugangsberechtigten jederzeit abgerufen und ausgewertet werden. Eine unserer Besonderheiten liegt in der vollständigen Konfigurierbarkeit von „kollaborativen Prozessen“ und der Vernetzung der Statusinformationen aller Teilnehmer – ob Mensch oder Maschine. Prozessänderungen oder -erweiterungen können bei dieser echten industriellen Internetlösung jederzeit ohne Downzeiten der Systeme vorgenommen werden.
Welche Vorteile bietet catkin?
Die so gewonnene Transparenz vermeidet Fehler und Zusatzarbeiten bei allen Beteiligten in Logistikketten, der Abwicklungsprozess wird beschleunigt, was zu deutlichen Kosteneinsparungen führt. In der Praxis – so das Ergebnis etlicher Kundenprojekte – halbieren sich damit die Fehlerquoten in der Administration und die Durchlaufzeiten werden deutlich kürzer. Außerdem können wir auf Basis unserer Plattform individuelle Entwicklungsprojekte realisieren, wie die Programmierung von Schnittstellen oder vernetzte Speziallösungen. Preislich liegen die deutlich unterhalb der Design-Kosten von üblichen Softwarelösungen im Logistikbereich. Ansonsten basiert unsere Logistikplattform auf dem SaaS-Prinzip – also „Software as a Service“ – und funktioniert nach dem Modell „Pay-per-Transaction“. Die darüber abgewickelten Arbeitsabläufe werden also pro „Business Transaction“ mit uns abgerechnet. Zudem zahlen catkin-Nutzer eine Einrichtungsgebühr, die sich an den gewünschten Prozessberatungs- und Konfigurationsleistungen orientiert.
Wer ist die Zielgruppe von catkin?
Neben weiteren Logistikunternehmen wollen wir auch Kunden aus anderen Branchen gewinnen. Interessant sind beispielsweise der Energie- und Versorgersektor oder die Bereiche Reparatur und Instandhaltung oder Facility Management. Denn auch dort erbringen verschiedene Teams und mobile Mitarbeiter Einzelleistungen, die nur zusammengenommen die Gesamtleistung ergeben. Deshalb planen wir aktuell eine weitere Finanzierungsrunde, um das Wachstum von catkin schneller und deutlich stärker voranzutreiben. Was wir zurzeit erleben, ist eine Art Schneeballeffekt – vor allem im Kombinierten Verkehr mit Güterbahn und Lastwagen verbreitet sich die Nutzung von catkin im Augenblick rasant. Mit Hilfe einer Kapitalfinanzierung wollen wir insbesondere unsere Manpower erweitern, um das schnell wachsende Arbeitsvolumen besser bewältigen zu können. Die Voraussetzungen dafür sind sehr gut. Wir schreiben bereits schwarze Zahlen, haben einen gesunden Kundenstamm mit zahlreichen mittelständischen Unternehmen und einigen bedeutenden Playern auf dem Logistikmarkt. Unser Umsatz hat sich seit 2015 jährlich etwa verdreifacht und wird wahrscheinlich schon bald die magische Millionengrenze überschreiten. Mit dem neuen Investor an Bord wollen wir unseren Umsatz mit der nun bereits bewährten Technologie jährlich um den Faktor 10 erhöhen.
Und wo geht es hin – Wo seht Ihr euch in 5 Jahren?
Neben der Erschließung neuer Kundenbranchen gibt es noch ein riesiges Potenzial in der Logistikbranche, das es zu heben gilt. Deshalb entwickeln wir auf Basis der universellen catkin-Plattform verschiedene vernetzte Spezialanwendungen. Zum Beispiel cTRANS, eine SaaS-Speditionssoftware in der Cloud für Containerspeditionen. Sie berücksichtigt die Besonderheiten dieses Branchenzweigs und ist vollständig mit unserer Plattform vernetzt. In den nächsten fünf Jahren wollen wir weitere solcher Anwendungsfälle umsetzen und außerdem verstärkt international expandieren. Dabei liegt der Fokus erst einmal auf Europa. Vertriebspartner gibt es bereits in Österreich, der Schweiz, Italien und den Niederlanden, weitere Märkte sollen aber schon bald hinzukommen. Unser Ziel ist es, die führende Kollaborative-Prozess-Plattform in Europa und darüber hinaus zu werden, stetig zu wachsen, unsere Technologien stetig zu erweitern oder durch Partnerschaften zu ergänzen sowie zufriedene Kunden und Mitarbeiter zu haben.
Welche wichtige Empfehlungen oder welche Tipps würdest du Gründern und Jungunternehmern mit auf den Weg geben?
Man braucht zumindest in unserem recht konservativen Markt einen langen Atem. Außerdem ist die Fokussierung – auf die Kundenbedürfnisse, das passende Produkt und einen angemessenen Verkaufspreis – wichtig. Auch wenn sich die Zukunft nicht exakt vorhersagen lässt, sollte ein Entwicklungskonzept für das Startup vorliegen, welches von Zeit zu Zeit angepasst wird. Und schließlich: Unternehmensgründung ist kein 9 to 5 Job. Auch die allerbeste Idee erfordert sehr viel Initiative und Engagement, bis sie sich durchgesetzt hat.
Gründungsjahr:
2013
Kontakt
catkin GmbH
Veröffentliche dein Interview auf mystartups und teile deine Erfahrungen & Erkenntnisse mit unserer Community, um andere zu inspirieren und dein Netzwerk zu erweitern.
Weitere Interviews
Teilen auf