Shipper only, not Seller - Wenn Du online einkaufst, kann es leicht passieren, dass Du in den Versandinformationen oder auf einer Rechnung den Vermerk „Shipper only, not Seller“ entdeckst. 
Viele Käufer wundern sich darüber und fragen sich: Wer ist jetzt eigentlich mein Vertragspartner? Und an wen wende ich mich, wenn etwas schiefläuft? Dieser kleine Satz sorgt oft für Verwirrung – hat aber eine klare rechtliche Bedeutung. 
In diesem Artikel erfährst Du genau, was „Shipper only, not Seller“ heißt, welche Konsequenzen das für Dich als Käufer hat und wie Du Dich bei Problemen richtig verhältst.
			
			Was bedeutet „Shipper only, not Seller“ überhaupt?
Der Satz „Shipper only, not Seller“ taucht häufig bei Online-Bestellungen auf, besonders bei internationalen Plattformen oder beim Dropshipping. Er bedeutet übersetzt:
„Ich bin nur der Versender, nicht der Verkäufer.“
Das heißt konkret: Die Firma oder Person, die Dein Paket verschickt, ist nicht Dein Vertragspartner. Sie kümmert sich lediglich um den Versand. Der eigentliche Seller (Verkäufer) ist das Unternehmen, bei dem Du bestellt hast und an das Du Dein Geld überwiesen hast.
Dein Kaufvertrag besteht also nicht mit dem Shipper, sondern mit dem Seller. Für Reklamationen, Rücksendungen oder Gewährleistungsfragen ist immer der Verkäufer zuständig – nicht der Versanddienstleister.
Warum steht dieser Hinweis überhaupt auf Rechnungen oder Paketen?
In der modernen E-Commerce-Welt werden Versandprozesse zunehmend ausgelagert. Händler müssen nicht mehr alles selbst lagern und verschicken. Viele beauftragen sogenannte Fulfillment-Dienstleister, Logistikpartner oder direkt den Hersteller, um die Ware an den Kunden zu senden.
Der Hinweis „Shipper only, not Seller“ soll Missverständnisse vermeiden und klarstellen, dass der Absender lediglich für den Versand verantwortlich ist.
Gerade bei Dropshipping-Shops ist das wichtig, da dort die Ware oft direkt vom Hersteller kommt, der in einem anderen Land sitzt.
Beispiel: So funktioniert das in der Praxis
Angenommen, Du bestellst bei einem kleinen Online-Shop in Deutschland ein elektronisches Gadget. Der Shop selbst besitzt keine Lagerware, sondern arbeitet mit einem Hersteller in China zusammen.
Wenn Deine Bestellung eingeht, wird sie automatisch an den Hersteller weitergeleitet. Dieser verpackt das Produkt und verschickt es direkt an Dich. Auf dem Paket steht also die Adresse des Herstellers – oder der Hinweis „Shipper only, not Seller“.
Damit sagt der Hersteller sinngemäß:
„Ich habe nur den Versand übernommen. Der eigentliche Vertrag besteht zwischen Dir und dem Händler, der Deine Bestellung entgegengenommen hat.
			
				
				
				
			
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Unterschied zwischen Shipper und Seller – einfach erklärt
Damit Du künftig besser unterscheiden kannst, hier die klaren Rollen:
Seller (Verkäufer)
Der Seller ist Dein Vertragspartner. Du hast mit ihm den Kaufvertrag abgeschlossen. Er ist verantwortlich für den Preis, die Produktbeschreibung, die Lieferung und eventuelle Rückerstattungen.
Shipper (Versender)
Der Shipper ist ein logistischer Dienstleister. Er verpackt die Ware, verschickt sie und übergibt sie dem Transportdienst. Der Shipper hat keinen Einfluss auf den Verkaufspreis oder die Produktqualität.
Das bedeutet: Auch wenn der Shipper das Paket verschickt, darfst Du Dich bei Problemen nicht an ihn wenden, da er keine rechtliche Verantwortung für den Kauf trägt.
Typische Situationen, in denen der Hinweis „Shipper only, not Seller“ auftaucht
Dropshipping-Shops
Viele Onlinehändler nutzen Dropshipping, um Produkte zu verkaufen, die sie selbst gar nicht lagern. Sie leiten Deine Bestellung direkt an den Lieferanten weiter, der die Ware im Namen des Shops verschickt.
Fulfillment by Amazon (FBA)
Hier verkauft ein Händler über Amazon, aber Amazon übernimmt Lagerung und Versand. Auf der Rechnung kann dann stehen: „Shipper only, not Seller“, da Amazon nur der Versender ist.
Internationale Händler und Großkonzerne
Große Unternehmen mit mehreren Standorten trennen Verkauf und Versand ebenfalls. Die Verkaufszentrale sitzt etwa in Berlin, das Versandlager aber in den Niederlanden – und genau dort erscheint dann der Hinweis.
Was bedeutet das für Dich als Käufer konkret?
Wenn Du den Hinweis „Shipper only, not Seller“ siehst, solltest Du Folgendes wissen:
Dein Vertragspartner bleibt der Verkäufer.
Alle rechtlichen Pflichten – also Rückgabe, Garantie, Widerruf – liegen beim Seller.
Der Shipper ist nicht verantwortlich für Reklamationen.
Wenn das Paket beschädigt ist oder der Inhalt falsch, musst Du Dich trotzdem an den Verkäufer wenden.
Die Rücksendeadresse kann abweichen.
Nur weil das Paket aus einem bestimmten Lager kam, heißt das nicht, dass Du es dorthin zurücksenden darfst. Der Verkäufer gibt an, wohin die Rücksendung gehen muss.
Wie kannst Du herausfinden, wer Dein tatsächlicher Verkäufer ist?
Sieh Dir die Rechnung oder Bestellbestätigung an.
Dort steht meist der Name und die Anschrift des Sellers.
Prüfe das Impressum des Onlineshops.
			
				
				
				
			
Besonders bei ausländischen Plattformen kann sich dort zeigen, wer wirklich der Vertragspartner ist.
Kontaktiere den Kundendienst.
Wenn Du unsicher bist, frage gezielt nach, wer Dein Ansprechpartner bei Reklamationen oder Rücksendungen ist.
Welche Rechte hast Du, wenn etwas schiefgeht?
Das deutsche und europäische Verbraucherrecht schützt Dich auch dann, wenn Versand und Verkauf getrennt sind. Du hast immer Anspruch auf:
14 Tage Widerrufsrecht, wenn Du online bestellt hast
2 Jahre gesetzliche Gewährleistung, falls das Produkt fehlerhaft ist
Rückerstattung, wenn der Verkäufer nicht liefert oder falsche Ware schickt
Der Shipper ist hierbei außen vor – Deine Ansprüche gelten ausschließlich gegenüber dem Seller.
Wie kannst Du Ärger mit Shippern vermeiden?
Damit Du in Zukunft nicht in Verwirrung gerätst, wenn Du „Shipper only, not Seller“ liest, beachte folgende Tipps:
Lies das Impressum vor dem Kauf. So erkennst Du, wer tatsächlich Dein Vertragspartner ist.
Speichere Deine Bestellbestätigung. So kannst Du bei Rückfragen oder Problemen immer belegen, mit wem Du den Vertrag geschlossen hast.
Achte auf Lieferzeiten. Bei Dropshipping-Bestellungen kann der Versand aus dem Ausland länger dauern.
Prüfe Bewertungen. Shops mit vielen echten Bewertungen sind meist vertrauenswürdiger.
Wusstest Du schon...?
. Viele Amazon-Händler nutzen Fulfillment-Services – das heißt, Amazon ist oft der Shipper, nicht der Seller.
. Bei internationalen Bestellungen kann der Hinweis auch steuerliche Gründe haben.
. Der Begriff „Shipper only, not Seller“ schützt logistische Dienstleister rechtlich vor Ansprüchen, die eigentlich an den Verkäufer gerichtet sein müssen.
Fazit: „Shipper only, not Seller“ – wichtig für Dein Verbraucherwissen
Wenn Du also das nächste Mal eine Bestellung erhältst und auf dem Paket den Satz „Shipper only, not Seller“ siehst, weißt Du: Das ist kein Grund zur Sorge. Es bedeutet lediglich, dass der Versand über eine andere Firma läuft.
Entscheidend ist immer
Der Verkäufer bleibt Dein Vertragspartner – und nur er ist verpflichtet, Deine Rechte als Käufer zu erfüllen.
Mit diesem Wissen kannst Du sicherer online einkaufen und Missverständnisse vermeiden.