Startup Portrait
2.5.2023
Geschrieben von mystartups Team
Studie zu App-Start-ups: Immer weniger Junge gründen Unternehmen
Immer weniger junge Menschen entscheiden sich dafür, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Diese Entwicklung ist in vielen Industrieländern zu beobachten und hat verschiedene Gründe. In diesem Artikel werden einige dieser Gründe genauer betrachtet.
Ein Grund für den Rückgang der Gründerzahlen ist der gestiegene Aufwand, den eine Gründung mit sich bringt. Die Bürokratie ist komplexer geworden, es gibt viele Regularien und Vorschriften zu beachten. Außerdem sind die Kapitalanforderungen gestiegen, was es für junge Menschen schwieriger macht, eine Gründung zu finanzieren. Banken sind oft skeptisch, wenn es um die Finanzierung von Gründungen geht, insbesondere wenn es sich um unerfahrene Gründer handelt.
Ein weiterer Grund für den Rückgang der Gründerzahlen ist der Trend zur Spezialisierung und zur Digitalisierung. Viele junge Menschen konzentrieren sich auf Berufe in den Bereichen Technologie und IT, während traditionelle Branchen wie das Handwerk oder die Landwirtschaft an Attraktivität verlieren. Da die Gründungen in diesen Branchen oft von Familienbetrieben übernommen werden, bleibt für junge Gründer weniger Raum.
Ein weiterer Faktor, der die Gründungsbereitschaft von jungen Menschen beeinflusst, ist die Angst vor dem Scheitern. Viele Menschen haben Angst davor, ihr Kapital zu verlieren oder als gescheitert zu gelten, wenn das Unternehmen nicht erfolgreich ist. Das Risiko, das mit einer Gründung einhergeht, kann junge Menschen abschrecken und dazu führen, dass sie lieber eine sichere Anstellung suchen.
Zusätzlich zu diesen Faktoren beeinflussen auch gesellschaftliche Trends die Entscheidung junger Menschen, ein Unternehmen zu gründen. Die Arbeitgeberattraktivität von Start-ups und großen Konzernen hat zugenommen, was dazu führt, dass viele junge Menschen lieber eine Anstellung in einem etablierten Unternehmen suchen. Auch der Wunsch nach einem ausgewogenen Work-Life-Balance-Verhältnis kann dazu beitragen, dass junge Menschen eine Anstellung bevorzugen, die ihnen eine gewisse Stabilität bietet.
DeineSeite.at hat für eine aktuelle Studie rund 400 seiner Beratungsgespräche der letzten beiden Jahre analysiert: Lag das Durchschnittsalter von Menschen, die sich mit einer neuen App selbstständig machen wollten, im Jahr 2021 noch bei 31 Jahren, so waren es im Vorjahr 42 Jahre.
Paul Dyrek, Geschäftsführer und Inhaber von DeineSeite.at, hat nachgefragt: „Viele sehen den Weg in die Selbstständigkeit derzeit als schwierig an. Grund ist vor allem die generelle wirtschaftliche Unsicherheit mit der hohen Teuerungsrate.“ Die Risikobereitschaft sei damit stark zurückgegangen: „Viele Junge wollen daher nicht gründen, sondern bevorzugen einen sicheren Job als Angestellte.“
Ältere Gründer hätten hingegen oft schon ein Unternehmen oder wären angestellt, weiß Dyrek: „Sie versuchen mit der Gründung eines App-Start-Ups ein zweites oder drittes Standbein aufzubauen, um sich zusätzlich abzusichern.“ Das würde auch das Herangehen an neue App-Entwicklungen ändern. Ging es früher oft um schnellen Profit, so sind nun vor allem langfristig ertragreiche App-Investments gefragt.
Es gibt jedoch auch positive Beispiele und Gründe, warum junge Menschen erfolgreich Unternehmen gründen. Eine erfolgreiche Gründung kann ein Weg sein, um finanzielle Unabhängigkeit und berufliche Erfüllung zu erreichen. Einige junge Gründer haben innovative Geschäftsideen, die auf dem Markt noch nicht vertreten sind, und nutzen die Chancen der Digitalisierung, um ihr Unternehmen erfolgreich zu machen.
Insgesamt ist es wichtig, dass junge Menschen, die den Wunsch haben, ein Unternehmen zu gründen, Unterstützung und Informationen erhalten, um ihre Pläne umzusetzen. Es ist wichtig, dass sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten und Herausforderungen im Klaren sind, die mit einer Gründung verbunden sind. Auch die Politik kann durch die Vereinfachung von Gründungsprozessen und die Bereitstellung von Finanzmitteln junge Menschen dazu ermutigen, ihre Geschäftsideen umzusetzen.
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